Von der Südküste bin ich über Invercargill und Te Anau in den Fjordland Nationalpark gefahren. Eigentlich war in Te Anau auf der Hinfahrt eine Übernachtung eingeplant, im Nationalparkzentrum dort sagte man mir aber, dass das Wetter im Nationalpark und insbesondere in Milford Sound deutlich schlechter werden soll. So habe ich mich spontan entschieden, noch am gleichen Tag weiter zu fahren und die 120km Straße nach Milford in Angriff zu nehmen.
Die Straße ist vor allen Dingen auf den letzten 40km vor Milford spektakulär und führt wirklich durch das Gebirge der Southern Alps. Der Homer-Tunnel, der smal und mit Schlaglöchern gespickt ist, kann derzeit nur einspurig befahren werden.
Danach geht es durch ein U-Tal steil bergab nach Milford, man wähnt sich fast wie in Norwegen, nur die Planzenwelt ist eben eine deutlich andere.
Milford hat mich dann mit Wolken und einem stürmischen Wind empfangen. Der kleine Ort besteht faktisch nur aus Parkplätzen, ein paar Hotels, einem kleinen Flughafen und dem Anleger der Boote, die einen auf den Fjord bringen können. Mir war das dann aber etwas zu viel Trubel, so dass ich mich nach einem kleinen Spaziergang im Ort auf den Rückweg gemacht habe und noch eine Wanderung von Divide auf den Key Mount unternommen habe. Danach habe ich dann auf einem wunderbaren Platz im Nationalpark übernachtet, direkt an einem Wald mit alten Buchen. Man hat den Eindruck, dass da jederzeit irgendwelche Fabelwesen hinter dem nächsten Baum auftauchen können. Der Gesang der Vögel ist beeindruckend und so ganz anders als in unseren heimischen Wäldern.
In Te Anau, das irgendwie relativ mondän wirkt, habe ich dann auf dem Rückweg einen Ruhetag eingelegt. Es musste einfach mal alles, inkl. mir selbst, durchgewaschen werden. Nach diesem Pausetag ging es dann an den nächsten See, den Lake Wakatipu. Die größte Siedlung am See, Queenstown, ist das Mekka der neuseeländischen Outdoorindustrie. Selbst einen kleinen internationalen Flughafen gibt es in der 11.000 Seelen Gemeinde. Man kann in Queenstown so ziemlich alles buchen, was einen Adrenalinkick bringt, vom Jetboat über Rafting bis zum Bungeejumping, um nur Einiges zu nennen. Da mir die Abenteuer lieber sind, die ich mir selbst gestalte, habe ich mich in das deutlich ruhigere Glenorchy verzogen, von dem ein Reiseführer schreibt, dass es in einer "schmerzhaft schönen" Umgebung liegt. Die Beschreibung trifft es irgendwie auch, wenngleich mich der Ort mit Sturm und viel Regen empfangen hat. Die Gegend um Glenorchy diente mehrfach als Kulisse für Fantasy-Film, so den Herrn der Ringe oder die Chroniken von Narnia.
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