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Mani Rimdu Fest und Wintereinbruch

Von Gokyo sind wir über Phortse und Pangboche nach Deboche abgestiegen. Die kleine Lodgesiedlung liegt am Fuß von Tengboche, dem berühmtesten Kloster im Everest Gebiet. Dort wollten wir uns das Mani Rimdu Festival anschauen, das sich über mehrere Tage hinzieht und dessen Höhepunkte der Maskentanz der Mönche am letzten Tag des Festivals ist.

Dafür haben wir einen ordentlichen Umweg vom Gokyo Ri zum Everest Base Camp in Kauf genommen. Der kurze Weg führt über einen Pass von Gokyo nach Lobuche.

Gestern sind wir in Deboche angekommen und nachmittags zum Kloster aufgestiegen und haben uns dort eine Mönchsprozession angeschaut. Für heute Morgen war geplant, den Tanz der Mönche zu fotografieren und dann mit dem Wiederaufstieg, diesmal in Richtung Everest base Camp und Kalar Pattar, zu beginnen.

Leider hat uns aber das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gestern Abend fing es zu schneien an, und der Schnee hielt die ganze Nacht und auch den heutigen Morgen an. Zwar ist insgesamt nicht viel heruntergekommen, aber genug, damit der Tanz der Mönche abgesagt werden musste. Sollten die kommenden Tage ebenfalls Schnee bringen, wäre zudem ein Aufstieg in Richtung Everest nicht sinnvoll.

So harren wir heute in der Lodge der Dinge, wärmen uns am Ofen im Speisesaal der Lodge, spielen Karten und alle anderen, in der Lodge verfügbaren Spiele. Zudem holen wir Informationen von Wanderen ein, die derzeit absteigen. Insgesamt hoffen wir, dass der Schneefall sich auf den gestrigen und heutigen Tag beschränkt und es in den kommenden Tagen wieder trockener wird.

Aaditya, einer meiner Begleiter, der in Pokhara ein Waisenhaus leitet, freut sich aber auch über den Schnee. Zum ersten Mal überhaupt hat er es erlebt, dass es schneit. Wie ein kleines Kind vorm Weihnachtsbaum hat er heute morgen gestrahlt und ist fast andächtig durch den leicht gepuderten Wald gelaufen.

Und dann hatten wir doch Glück. Wegen des schlechten Wetters wurden die Tänze um einen Tag verschoben. Da das Wetter ein Weitergehen nicht sinnvoll machte und die Wettervorhersage der Mönche für den folgenden Tag eine deutliche Wetterbesserung vorsah, haben wir uns entschieden, noch eine Nacht vor Ort zu bleiben, um zumindest einen Teil der Tänze sehen zu können.

Die Atmosphäre dort war einfach beeindruckend, wenngleich es bitterkalt war. Die alten Kostüme, die buddhistischen Rituale, die Fanfaren, Trommeln und das Murmeln der Mönche, das Warten und die Geduld hat sich für uns ausgezahlt.

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