Wie sich herausstellte, war die Entscheidung, den Winden und dem Sand des Kali Gandaki Tals aus dem Weg zu gehen, richtig, zumindest, was das Wetter betrifft, das in den letzten Tagen wirklich gut mitgespielt hat. Das bedeutete aber auch, den steilen Anstieg von Tatopani nach Ghorepani in richtiger Gluthitze zu machen. Die erste Hälfte des Tages zudem auch durch Reisterrassen und Felder, die vom Wasser gespeist wurden, so dass zu der Hitze eine hohe Luftfeuchtigkeit kam. Aber der Tag war einer mit interessanten Eindrücken. So wurden Sange und Sangam in einer Unterhaltung plötzlich still, als eine Bauersfrau mit einer Schlange auf einem Stock erschien. Ich hatte in Nepal bislang in der freien Natur keine größeren Schlangen gesehen und war beeindruckt und plötzlich froh, trotz Hitze meine Wanderstiefel zu tragen.
In Ghorepani angekommen habe ich dort eine kleine Henkalaya-Reisegruppe (siehe Links) getroffen und mich länger mit Guide und den beiden Reisenden unterhalten. Ich kenne Michael von Henkalaya seit mittlerweile fast 20 Jahren und freue mich jedesmal, die roten Seesäcke mit seinem Logo in Nepal zu sehen.
Der Weg morgens zum Poon Hill war schnell gelaufen, erstaunlich, welch ein Lindwurm sich da allmorgendlich vor Sonnenaufgang hinauf quält. Die Ruhe, der Annapurna Runde, war nun passé. Rund um Ghorepani (nicht aber zum Poon Hill) wird den Reisenden auch Pony Service angeboten. Skurril sieht das auf den schmalen Wanderpfaden allemal aus, für die Reisenden ist „Seekrankheit“ vermutlich im Preis mit inbegriffen. Aber irgendwie finde ich schon, dass der Himalaya und seine Täler am besten erwandert werden sollte, weil man sich und seine Umwelt so am besten wahrnimmt.
Auf dem Poon Hill war es diesmal relativ wolkig, Annapurna South, Hiunchuli und Macchapuchare haben sich nur phasenweise sehen lassen, der Dhaulagiri diesmal ganz rar gemacht. Schade, aber immerhin mit interessanten Licht-Berg-Wolken Spielen. Der Sonnenaufgang auf dem Poon Hill ist von einer gewissen Gruppendynamik begleitet, man hört A und O und das Klicken von Kameraverschlüssen und sieht Mini-Blitzlichter, mit denen die Besucher und deren Automatik Kameras die Berge auszuleuchten versuchen.
Von Ghorepani ging es dann durch wunderbare Wälder wie aus Tolkiens Büchern über den Deurali Pass und das wildromantische Tal von Banthanti, das man entlang eines Baches, der nur aus Wasserfällen zu bestehen scheint, hinabsteigt, nach Tadapani, einem kleinen Weiler mit ein paar Lodges, zu dem man am Ende noch einmal 200m steil aufsteigen muss.
Die Unterkünfte dort sind etwas einfacher als andernorts, aber nicht minder gemütlich und persönlich, was das letzte Bild sicherlich belegt.
Kommentar schreiben