Lange wollte ich schon diesen Sport fotografieren, ist er für mich doch eine spannende Mischung aus Tempo, Action, Kraft und Koordination. Zudem kann man ihn an ganz unterschiedlichen Locations fotografieren, was es als Fotograf dann noch einmal reizvoller macht.
Gestern hatte endlich die Möglichkeit, ein Shooting mit einem Parkours-Athleten zu machen und zum Glück waren auch die Wetterbedingungen optimal. Ein schöner Frühlingstag mit angenehmen Temperaturen und reichlich Sonne. Lediglich abends war der Dunst in der Luft deutlich, weshalb der Sonnenuntergang dann etwas diesiger war, als mir lieb gewesen wäre.
Zum Einsatz kamen die Nikon D810 mit verschiedenen Optiken (meist AF-S 18-35mm, 1,8/50mm und 1,8/85mm) sowie meine Elinchrom Blitzanlage mit Normalreflektor (inkl. Grid) oder 100er Deep Octa.
Insgesamt hat das Shooting etwa 6 Stunden gedauert und wir haben so an 4 unterschiedlichen Locations fotografieren können.
Andreas, der Parkours Athlet, betreibt seinen Sport seit einigen Jahren professionel und ist Teil eines Teams von Sportlern, die Ihr unter www.ashigaru.de finden könnt. Für mich war die Location Suche erstmal etwas ungewohnt, denn nach Bereichen, von denen man gut
Sprünge und Salti mit Blitzfotografie in Szene setzen kann, hatte ich bislang eigentlich nicht auf dem Plan.
Die Technik, die zum Einsatz kam ist mit den letzten Shootings vergleichbar. Die D810 (meist bei ISO 64, die weiter unten kommenden Tunnelbilder mit ISO 800), dem 18-35mm, 50mm und 85er sowie dem Elinchrom Ranger RX, der mit Pocketwizard Sendern angesteuert wurde, was die Umsetzung kurzer Verschlusszeiten ermöglichte.
Insgesamt war das ein Shooting, bei dem ich einen riesen Spaß hatte, weil es völlig neue Herausforderungen mit sich brachte und mit Andreas jemand vor der Kamera stand, bei dem ich jederzeit absolut das Gefühl hatte, dass er ganz genau weiß, was er tut. Das war mir wichtig, weil es eine wichtige Voraussetzung für mich war, entspannt zu arbeiten und mich auf die Umsetzung der Bilder zu konzentrieren.
Noch ein paar Sätze zur Technik. Die Pocketwizard Sender mit der Möglichkeit, die Elinchrom Blitze auch bei sehr kurzen Verschlusszeiten (diesmal bis 1/5000s) nutzen zu können, hat sich bewährt.
Denn sie erlaubt es, trotz viel Dauerlicht, weiter aufblenden zu können, da man nicht mehr auf die kürzeste Synchronzeit von 1/250s festgelegt ist. Da bei dieser Technik die Auslösung auf die
Blitzabbrennzeit der Elinchrom Blitze gelegt wird und damit nicht mehr das komplette Licht der Blitzladung auf dem Sensor ankommt (sondern der Blitz auch vor und nach der Verschlussauslösung noch
Licht liefert), braucht man viel Leistung. Toll ist auch, dass man den Ranger mit dem Pocketwizard AC-3 auch hoch- und runterregeln kann und dafür nicht jedesmal zum Generator laufen muss. Klar
geht das mit dem Elinchrom Skyport Sendern auch, nur liefern die leider keine Kurzzeitsynchronisation mit den Nikon Kameras.
Zwei der hier gezeigten Bilder sind allerdings auch anders entstanden, und sie zeigen den Spielraum in der Nachbearbeitung, den die RAW-Daten der D810 zumindest bei ISO 64
liefern.
Das Bild mit dem Überschlag des Athleten auf der Wiese in der zweiten Reihe ist ohne Blitzlicht entstanden, da ich ausgelöst habe, bevor der Blitz geladen war. Im JPEG ist die Person dabei eine
Silhouette, die Aufhellung der Schatten bringt aber richtig Struktur und dabei bleibt das Rauschen in absolut überschaubaren Grenzen.
Das mittlere Bild in der letzten Reihe wurde mit einem SB900 bei Kurzzeitsynchronisation geblitzt (SB 900 manuell auf voller Leistung). Auch dort musste man nachträglich etwas aufhellen, aber
konnte mit der Datei dennoch klasse arbeiten. Lediglich mit Lichtformern, die ja noch einmal Licht schlucken, wäre der Blitz dann in so einer Situation zu schwach.
Ich hoffe, dass Elinchrom in absehbarer Zeit einen Nachfolger für den Ranger RX mit aktueller Akkutechnik bringt, denn dort liegt meines Erachtens der größte Nachteil des Blitzes. Durch den
Bleigel-Akku ist der gesamte Generator doch ordentlich schwer. Wenn man sieht, viel sehr der kleine Quadra Ranger von den LiION-Akkus profitiert hat, dann wünscht man sich dieses Potential zur
Gewichtseinsparung auch beim großen Elinchrom Generator.
Mein Dank gilt an dieser Stelle noch einmal Andreas, der mit seinem vollen Einsatz diese Bilder überhaupt erst hat möglich werden lassen. Ich freue mich auf weitere Projekte.
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