Frühes Aufstehen fällt nicht immer leicht, aber gerade im Herbst sind die Chancen, dass man als Fotograf reich belohnt wird, hoch. So auch gestern morgen. Eigentlich ist der Sonntag ja ein Tag, an dem man sich drauf freut, mal länger im Bett zu bleiben. Da die Wettervorhersage aber gut war, habe ich mir den Wecker auf 5.50 Uhr gestellt und bin dann zum Halloh gefahren, einem wunderbaren Wald nahe Bad Wildungen.
Früher wurde das Vieh in diesen Wald getrieben, und durch den Verbiss sind wunderbare Baumwesen entstanden. Viele der Buchen sind hohl, was sie einserseits zu wirklich bizarren Bäumen macht, andererseits allerdings auch sturmanfällig werden lässt. In den letzten Jahren gab es einige Stürme im Sommer, wenn die Bäume volles Laub tragen und damit dem Wind mehr Widerstand bieten. Das hat den Wald stark verändert, große Äste sind abgebrochen, Baumstämme sind gerissen.
Im ersten Moment ist man darüber traurig, aber dann realisiert man, dass genau das der Kreislauf des Lebens ist, der diese Wälder sind interessant macht. Denn es ist das Totholz, in dem sich besonders viel Leben tummelt. Aufgrund des schönen Lichtes habe ich mich diesmal aber dem Wald als solchem gewidmet und versucht, die märchenhafte Stimmung einzufangen. Für mich sind die Hutewälder des Kellerwaldes die vielleicht schönsten Wälder im weiteren Umfeld um meinen Heimatort.
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